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Freitag, 15. Juni 2007
Ein Lob dem Brathering
Den Fischen geht es nicht gut. Die meisten Arten sind derart ausgeräubert, dass Pizza Tonno, Räucheraal, Stockfischsuppe und Maischolle eigentlich nicht mehr auf den Tisch gehören. Schlimm. Wo ich doch bekennender Liebhaber von allen Sorten Meeresgetier bin. Aber nun hatte ich diese Vision, dass ich ein Döschen Thunfisch aufmache, um meine geliebte Pizza damit zu belegen. Und als ich am nächsten Tag Nachschub holen will, sind die Regale leer. Ich hatte, ohne es zu ahnen, das letzte Exemplar dieses grandiosen Hochseejägers verspeist. Deshalb mein Appell: Leute, esst Hering, wenn es schon Seefisch sein muss. Dem geht es natürlich auch nicht mehr richtig gut, aber der Bestand hat sich wieder ganz gut erholt. Ganz herrlich sind kross gebratene grüne Heringe (die in Leipzig leider nicht immer taufrisch zu bekommen sind), oder kalter sauer eingelegter Brathering, gerne auch aus der Dose. Wobei es bessere und weniger gute Sorten gibt. Die abgebildete gehört zu meinen Favoriten. Dazu noch ein Berg knuspriger Bratkartoffeln mit Zwiebeln - aus festkochenden Sorten in unserer Eisenpfanne geröstet - und man hat ein wahrhaft göttliches Mahl. Eines der tollsten Rezepte erfanden übrigens nach meiner unmaßgeblichen Meinung die Schweden, die Salzheringe mit Sahne und Kartoffeln in der Auflaufform backen. Wie das geht, verrate ich euch demnächst. Vielleicht auch erst im Herbst, denn in der kalten Jahreszeit (sollte es eine solche nochmal geben), schmeckt dieses ausgesprochen deftige Gericht am besten.
Praxistipp: Bratheringe mit Zwiebeln, Bratkartoffeln und einem schönen Bier sind zwar extrem schmackhaft, vor Bewerbungsgesprächen oder dem ersten Date mit dem Traumpartner sollte man aber auf weniger geruchsintensive Gerichte ausweichen.
Ergänzung: Die große Kunst der perfekten Röst-Erdäpfel beherrscht Wasabi. Vielleicht kann ich sie überzeugen, eine Folge "Wie man saugute Bratkartoffeln macht" zu schreiben.
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