In Leipzig gibt es ein kostenloses Veranstaltungsmagazin, das ich auch mal durchblättere, wenn es mir gerade in die Hände fällt. Letzthin wieder passiert, als wir vor dem Trubel des Stadtfestes in die von uns sehr geschätzte Lucca Bar geflohen waren. Nur am Rande: für einen kleinen Absacker am Abend oder einen Cappuccino zur Stärkung gehen wir da gerne hin, außerdem gibt es eine Menge Lesematerial und die Stimmung passt einfach. Schön chillig, wie Frauenschundheftredakteurinnen es beschreiben würden. Ich schlürfte also meine biologisch korrekte Limonade und überflog dabei das von mir besonders geschätzte Editorial der Zeitschrift, arbeitete mich in Windeseile durch die Seiten (anders geht das gar nicht) und blieb dann bei dieser Anzeige hängen:
Soso, das Magazin sucht also Gastro-Kritiker für seinen Zeitpunkt Hotel- und Gastronomieführer. Ungefähr eine Millisekunde lang fühlte ich mich beinahe angesprochen. Dann hatte ich das Kleingedruckte gelesen. Und das stellt den zukünftigen Gastroautoren, die ihre in den "verschiedenen Lokalitäten in Leipzig/Halle und Umgebung" gesammelten Erfahrungen niederschreiben möchten, Sachpreise als Lohn in Aussicht. Allerdings mit einer dicken Möglichkeitsform: "Wer mitmacht, kann Freikarten, CDs und Bücher gewinnen."
Weil ich erstens nichts davon halte, wenn Honorare verlost werden und zweitens Naturalentlohnung nicht sehr schätze, lass' ich das also mit dem professionellen Gastrokritikertum erstmal bleiben. Unsere Erfahrungen kann der noch immer sehr bescheidene Leserkreis weiterhin kostenlos und bunt bebildert hier konsumieren. Und wer noch ein paar andere Essenstipps sucht, kann sich auch durch Qype wühlen. Ich stimme mit den Testern dort zwar nicht immer überein. Aber wie sagt man in meiner Heimat: "Meine Katze mag Mäuse, ich mag sie nicht".
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