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Samstag, 9. Juni 2007
Wilde Mädchen kochen nicht. Irgendwann vielleicht doch
Neulich im Zug nach Berlin wurde ich Ohrenzeuge der lautstark verkündeten Kochabneigung einer Internatsschülerin auf dem Weg nach Hause. Das kam mir recht bekannt vor, was ich da erlauschen durfte. Kochen sei anstrengend. Einkaufen, schnippeln, vorbereiten und das alles dauere so lange - eine Menge Arbeit, wo sie wirklich keine Lust darauf habe. Lieber esse sie einen "Burger oder so ein Zeug, setzt ja bei mir nicht an." Das klang wie eine Zeitreise in mein eigenes Ich, das auch ein paar Jahre brauchte, bis es sich von den ersten Versuchen mit reich belegten Broten, Süppchen und Omelett zu komplexen Gerichten vorgearbeitet hatte. Mensaessen, Burger, Fertigpizza und Döner waren dabei echte Prozessbeschleuniger, denn ab einem bestimmten Punkt hatte ich schlichtweg keine Lust mehr auf Einheitsgeschmack. Es gibt also noch Hoffnung.
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