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Dienstag, 19. Juni 2007
Der gescheiterte Versuch eines Dönertests (wieder nix mit Süßsauer)
Ganz neu in Leipzig ist der "Döner Süss-Sauer" nun wirklich nicht mehr. Mindestens seit einem Jahr springt mir nämlich die Schrift an dem Laden in der Zweinaundorfer Straße schon ins Auge. Aber immer nur beim Vorbeifahren. Heute Mittag war ich wieder mal in der Gegend und hatte mir vom Rumhetzen in diversen Ämtern einen ordentlichen Dönerhunger angelaufen. Diesmal wollte ich es wirklich wissen: Wie schmeckt Drehspieß mit süßen und sauren Aromen - chinesisch oder einfach nur igitt? Die Antwort lautet... ich weiß es immer noch nicht. Denn als ich mich dem Laden näherte, verließ mich der Mut. Nicht vor dem Döner - ich konnte einfach nicht in den Laden gehen. Von drinnen wurde ich schon misstrauisch angestarrt, als ich mich der Tür nur näherte. Von der Bar, aus dem Fenster fixierten mich Männer, selbst am Straßenverkauf lungerte jemand, der mich unverhohlen von oben bis unten musterte. Lag es an der Digitalkamera oder an meiner Frisur? Keine Ahnung, ich fühlte mich nicht im geringsten willkommen und ging schnell in das "Bistro-Jasmin" schräg gegenüber, wo ebenfalls Döner verkauft wurde. Hätte ich mir auch sparen können. Es schmeckte zwar nicht schlecht, die Präsentation und Essfreundlichkeit waren aber unter aller Kanone. Der Dönermann säbelte viel zu dicke Scheiben vom Hähnchendrehspieß ab, stopfte das Fleisch zusammen mit einem geschätzten halben Kubikmeter Eisbergsalat in das Brot und übergoss es mit Unmengen von Currysoße (die gar nicht schlecht schmeckte). Als ich das eingepackte Zeug auf einem schattigen Parkplatz auswickelte und versuchte, im Auto zu essen, mündete das in eine mittelgroße Hygienekatastrophe. Denn die zwei Minuten Autofahrt hatten ausgereicht, den Döner in seiner Alufolie komplett zu durchfeuchten. Beim Versuch, das vollkommen aus der Form geratene Produkt zu fotografieren, quoll die Masse wie zähe Lava aus der Teigtasche. Ich wollte korrigierend eingreifen, wobei sich die gelbe Füllung erstaunlich geschmeidig über Autositz, Hose und die Kamera ergoß. Keine Ahnung, wie die es die Currysoße zwischen Blitz und Objektiv schaffte, aber auf einmal war alles voll davon. In einem letzten Kraftakt schaffte ich mich und das Zeug aus dem Auto und verspeiste den gelben Matschhaufen auf dem Randstein sitzend, während unkontrollierbar die Salatstücke aus allen Ritzen purzelten. Dass die zwei Servietten nicht ausreichten, um danach die Hände wieder sauber zu bekommen, versteht sich von selbst. Nicht sehr erfreulich. Zwei Punkte sind jetzt im inneren Notizbuch vorgemerkt: nie wieder Matschdöner fotografieren wollen (es sei denn, man kann sie auf einen Teller legen), ein Päckchen Taschentücher im Handschuhfach deponieren, falls ich es doch wieder tun sollte.
2 Kommentare:
Klassischer Fall von Dönerbruch würd ich sagen... :-)
Naja das macht mir ja nicht wirklich Hunger :-)
Aber wir werden uns den Laden auch mal mit ansehen.
Grüße
Markus von doenerflatrate.de
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