Es ist gut zwei Dekaden her, als ich mich mit einigen mir nahestehenden Menschen zur griechischen Halbinsel aufmachte. Unsere kleine Reise führte mich über Athen und Piräus auf den Peleponnes bis Nauplia und von dort über dreierlei Ägäis-Inseln zurück in die griechische Hauptstadt. Dabei lernte ich die Küche der Hellenen in ihrer ganzen Ursprünglichkeit kennen. Frittierte Sardinen, in öliger Tomatensoße schwimmende weiße Bohnen am Hafen, Fischsuppe der Sonderklasse in einem Dorfwirtshaus irgendwo in einem Kaff in einer sonnendurchglühten Ebene. Vor Olivenöl triefende, nach Knoblauch duftende Kalamari auf Santorini. Nur einmal hatte ich Pech, auf Mykonos mit zwei verlockend wunderbaren Scampi.
Die erste Garnele schmeckte so unvergleichlich frisch, die zweite leider nach einem fünf Wochen alten, ununterbrochen in Gebrauch gewesenen feuchten Spüllappen. Zum Glück erwischte ich nur einen kleinen Happen, trotzdem bekomme ich heute noch das Würgen, wenn ich daran zurück denke. Außerdem servierten man uns überall kremigen Joghurt mit Honig, Bauernsalat mit Gurken und Oliven - die Erinnerung überwältigt mich. Verzeiht. Aber zum Thema. Eigentlich wollte ich erzählen, was ich dort nie bekommen habe: den typischen "griechischen" Krautsalat. Ich glaube, in Griechenland gibt es sowas überhaupt nicht und das bestärkt mich in meiner Meinung, dass das Mytropolis, gleich beim Schillerhäuschen um die Ecke, ein echter, wahrer und authentischer Grieche ist. Dort gibt's nämlich keinen Krautsalat wie in anderen Leipziger Restaurants griechischer Art.
Dafür einen Salatteller vor jedem Hauptgericht, der mit hervorragender Vinaigrette auf Rotweinessigbasis angemacht ist, mit marinierten roten Zwiebeln und Möhren (ja, ich weiß... ich hatte da kürzlich ein paar Probleme) und knackigen Salatblättern. Das hätte von der Menge schon als Vorspeise genügt, wir konnten aber der Auberginenkreme mit Weißbrot nicht widerstehen. Für mich brachte der überaus freundliche Kellner dann die Lammfilets mit einer Backkartoffel, einem sensationell-sahnigen Zaziki und Brokkoli. Das Lamm stand auch auf der Tageskarte - es war rosa und zerschmolz mir förmlich auf der Zunge, das Gemüse hatte genau den richtigen Biss. Meine Begleiterin verputzte die gegrillte Fischplatte mit Fischfilet, ganzen Kalamari (ohne Tentakeln) und einer Riesengarnele. Die schmeckte nicht, wie weiland auf Mykonos, nach Reinigungsutensil, sondern war auf den Punkt gegart. Ein zart-saftige Köstlichkeit. Sie gab mir nichts davon ab. Dafür durfte ich einen winzigen Happen des butterzarten Tintenfischs kosten. Das nächste Mal nehme ich auch die Fischplatte.
Ein typischer Geschäftsreisender hatte nur noch am Katzentisch schräg hinter uns Platz gefunden. Als der Kellner ihn fragte, ob es so ginge, sagte er nur: "Wenn es so gut schmeckt wie gestern, dann bin ich schon zufrieden." Dem kann ich eigentlich nicht viel hinzufügen, außer dass das Mytropolis seit mehreren Jahren die Qualität auf diesem Niveau hält - in Service, Freundlichkeit und Karte. Das ganze hat dann auch seinen Preis: mit Minimalgetränken (ein Pils und Apfelsaftschorle) kamen wir mühelos auf über 40 Euro. Dafür reden wir aber auch danach noch drei Tage über die Köstlichkeiten. So lange hatten ich und meine Umwelt diesmal noch was vom Zaziki.
3 Kommentare:
Ich muss dir zu 100% recht geben. Ich bin damals schon zu meiner Jugendweihe (vor 8 Jahren) zu diesen Griechen gegangen. Werde diesen Freitag auch wieder hingehen. Ich kenne keinen wo das Gyros so perfekt schmeckt. Kann dir in allen teilen zu 100% zustimmen. !
I wish not approve on it. I think precise post. Particularly the title attracted me to review the sound story.
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