Der Wirt der Osteria Mora Mora (Grünberger Straße 69, Berlin-Friedrichshain) ist ja wirklich ein unterhaltsamer Knabe. Macht lustige Löffelratespiele und flirtet mit den Damen. Nur wenn man was bestellen möchte, runzelt er die Stirne und schaut sorgenvoll. Weil wir immer genau das haben wollten, was es nicht mehr gab.
Ein Kärtchen auf dem Tisch lockt mit frischen Muscheln für 8 Euro, J. fragt mit mißtrauischem Augenaufschlag, ob es denn noch welche gebe. Leider nein. Na gut. Dafür serviert der Kellner einen Teller mit leckerem Bruschetta für alle. Ich nehme die Suppe aus Borlottibohnen, laut Karte scharf. Der Koch und ich haben eindeutig unterschiedliche Vorstellungen von Schärfe, außerdem war der Suppenchef nicht verliebt. Oder das Salzfass leer. Eine Rosmarinnadel schwimmt in der Suppe. Ich kann sie nicht schmecken. Die anderen Gerichte fordern ebenfalls massiven Salzstreuereinsatz. M. versucht ihren Linguine nachträglich etwas Pfiff zu geben, was ihr nicht recht gelingt.
Nun wollen wir uns wenigstens noch einen guten Nachtisch gönnen. Tiramisu: ist aus. Also bitte vier Pannacotta. Davon gibt es auch nur noch zwei - die teilen wir uns und finden die klebrige Erdbeersoße etwas zu süß, fast wie verdünnte Marmelade.
Die Preise sind ok, das Getränkeangebot erfreulich, die Atmosphäre ist angenehm rauchfrei, zweideutige aber recht spannende Bilder unterhalten und erfreuen das Auge. Jetzt noch italienische Würze in die Speisen und großzügigere Mengenkalkulation, dann wär's gut.
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