Mittwoch, 7. November 2007

Traumhafte Teigwaren in Mitte



Es gibt nichts Neues unter der Sonne. (Prediger 1,9) – jedenfalls in der großen Stadt. Hatte ich nicht vor kurzen über mediterrane Semmelknödel mit getrockneten Tomaten phantasiert und diese Zusammenstellung für eine – meine - originelle Idee gehalten? Ein Besuch im Leo Bettini (Mitte, Mulackstraße) belehrte mich eines besseren.

Da gab es nämlich genau diese Knödel, und auch welche mit Käse, Pilzen oder Spinat, auf Südtiroler Art zu dreien mit zerlassener Butter und Parmesan serviert (7,90 Euro). Oder auch einzeln in einer Brühe (3,90). Außerdem gibt es hausgemachte Pasta mit wechselnden Saucen und Ravioli mit wechselnden Füllungen (fünf Stück mit Butter und Parmesan 7,90 Euro). Die Ravioli mit Kürbisfüllung waren so gut, dass ich die gar nicht mehr selber machen muss. Die zweite Sorte am Testtag, eine Kräuter-Käse-Füllung, schön kräftig und grünpfeffrig. Vor allem sind bei Leo Bettini die Ränder der Ravioli genauso gar wie die einfache Lage Nudelteig um die Füllung herum, das gelingt nicht vielen Köchen (mir übrigens auch nicht).

Für die Südtiroler Apfelknödel (3,90 Euro) reichte die Magenkapazität leider nicht mehr, aber eine köstliche Kugel Pflaumensorbet (1,90 Euro) ging noch rein. Dann noch einen guten Kaffee und zufrieden zurücklehnen – aber hoppla, ich sitze ja auf einem der kleinen weißen Hocker. Die Einrichtung ist ein wenig spartanisch, vom großen Schweden, da ich aber den Ikea-Katalog kürzlich auswendig gelernt habe, kann ich alle Teile mit Namen anreden, was trotz fehlender Rückenlehnen gleich ein gewisses Gefühl des Zuhauseseins erzeugt, ebenso wie die überaus freundliche Bedienung.



Also kurz gesagt: Mjam! Ein Spezialrestaurant ganz nach meinem Geschmack. Da hat jemand eine (gute) Idee gehabt, sie am passenden Ort gut umgesetzt und das, ohne sich haltlos zu verschulden. Abends hat das Leo Bettini geschlossen, aber man kann Pasta und Knödel auch zum Mitnehmen erwerben und sie sich zu Hause selbst kochen und dazu diesen Artikel (pdf) lesen über eine der Gründerinnen und wie alles kam.

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