Samstag, 29. Dezember 2007

Fastfoodwaffeln am Potsdamer Platz



Weihnachtszeit - Zeit der Übelkeit sage ich immer. Und, wie gehts euch da draußen? Ist der Magen nach der Weihnachts-Völlerei halbwegs wieder eingerenkt? Der Lecker-Essen-Haushalt laboriert nach einem unvorsichtigen Selbstversuch mit einem sehr fettigen Döner am zweiten Weihnachtsfeiertag (dazu später eventuell mehr) an leichter Magenverstimmung und betreibt partielle Nahrungsverweigerung.
In diesem Zustand durchtaumelten wir gestern nach einem sehr ausgedehnten Ausstellungbesuch die Potsdamer Platz Arkaden. Ich war schwer unterzuckert und brauche in diesem Stadium einen Kaffee und eine echte Sitzgelegenheit - keinen Stehtisch und keinen Barhocker, wie sie die unwirtlichen Freßabteile im Untergeschoß der Arkaden meistens bereithalten.

Eigentlich schon auf dem Weg nach Hause, wurden wir im Bratwurstbudengewirr am Eingang zur Bahn von zwei Gutscheinverteilerinnen aufgebracht. Zu wehrlos, um zu flüchten, zogen wir mit zwei Gutscheinen für ein Heißgetränk und eine "echte belgische Waffel" für 3,50 Euro von dannen, die wir im IceXoc am Potsdamer Platz 8 sofort einlösten, da der Laden leidlich bequeme Sessel bietet.

Der Cappucino kam schnell, war guter Durchschnitt, in der Situation sehr belebend, wäre mir mit einem Normalpreis von 2,60 Euro für die Qualität aber zu teuer.
Die Waffeln (Normalpreis 1,90) ließen länger auf sich warten, was zunächst gewisse Erwartungen weckte - die leider umgehend enttäuscht wurden. Diese festen, trockenen, außen harten, im Inneren etwas klitschigen gepressten Teigfladen hatten mit belgischen Waffeln, den gaufres, die es dort im Straßenverkauf gibt, wirklich nicht das geringste zu tun. Ich beglückwünschte mich im stillen, dass ich nicht noch eine der möglichen Waffelbeilagen - Eis, Sahne, Kirschkompott - bestellt hatte, und aß die Waffel trotzdem, weil ich die Kohlenhydratzufuhr gerade ganz gut gebrauchen konnte.

Die Fahrt nach Hause verbrachten GutesEssen und ich mit Spekulationen, ob wir gerade einer weltweit operierenden Waffel-Systemgastronomie aufgesessen waren, die ihre Franchisenehmer mit einer Waffelbackmischung beliefert, die nur noch mit Wasser angerührt werden muss. Ein Blick ins Internet belehrte mich, dass sich am Potsdamer Platz allenfalls die Keimzelle dieser Waffelfastfoodkette befindet, die angeblich "ausschließlich natürliche Produkte" verwendet. Nunja, bei Burgerbratern kann man ja jetzt auch Salat essen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Belgische Waffeln in Deutschland sind wirklich ein sehr, sehr trauriges Kapitel. Wir in Düsseldorf müssen wenigstens nur über die holländische Grenze hüpfen um ordentliche zu bekommen.
Nicht ganz belgisch aber trotzdem lecker fanden wir aber kürzlich die belgischen Waffeln auf dem Weihnachtsmarkt Gendarmenmarkt.

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