Montag, 15. Oktober 2007

Morena - mehrheitsfähig mit Seele

Notebook unter spanischen Fliesen im MorenaComputerautisten im Café nerven? Dann ab in die notebookfreie Zone

Seit ungefähr vier Tagen grüble ich drüber nach, was ich über das Café Morena in der Wiener Straße schreiben könnte. Das klingt für den Leser erstmal nach ... Profillosig- und Beliebigkeit, nach Langeweile und geh'ichabernichtwiederhin. Genauso aber ging's mir nicht, als wir das Kreuzberger Café an der Ecke zum Spreewaldplatz für unseren zweiten luups-Test auswählten.

Der Laden ist gemütlich im besten Sinn - man sitzt gerne dort zwischen spanischen Kacheln und Holzvertäfelung, die Bedienung ist aufmerksam und der luups-Gutschein wird ohne Diskussion akzeptiert. Der Cappuccino kommt, wie Wasabi nicht müde zu erwähnen wird, mit einem köstlichen Nougatröllchen. Gut schmecken tut er auch.

Irritiert war ich von der Speisekarte. Asiatisch, deutsch, rustikal, mediterran. Aber keine Tapas. Da hatten mich Name und Fliesen auf die falsche Fährte gelockt. Insgesamt ist die Karte wie das Ambiente: mehrheitsfähig. Lammburger (sollen der Klassiker sein) und Rouladen locken an diesem Abend nicht. Ich nehme die Krabben in Knusperteig mit Salat und Mangochutney (6,20 Euro), Wasabi den vegetarischen Teller mit gefüllten Kartoffelteigbällen und panierten und gefüllten Auberginenscheiben (6,50 Euro). Den Knusperteig hätte ich anders erwartet, er stellt sich als eine Art frittierter Frühlingsrollenteig heraus, in den die Krabben eingewickelt sind. Schmeckt aber sehr gut, vor allem mit dem würzig-süßem Mangochutney. Das hätte von der Menge her durchaus für eine zweite Portion gereicht. Wasabi mag ihre frittierten Kartoffelbälle. Ihr Salat hat auch ein gutes Dressing, meiner kommt fast ein wenig zu trocken daher.

Nach der Bionade trinke ich noch ein echtes Budweiser (tschechisch versteht sich). Während ich an der Flasche nuckle (sind Gläser eigentlich total aus der Mode?) läuft vor mir die allabendliche Diaschau ab. Davon bekommen die Internet-Surfer rechts und links von uns nichts mit, der WLAN-Hotspot scheint ordentlich zu funktionieren. Der Notebookautismus ist aber nur an ein paar Tischen erlaubt, neben dem Eingang beginnt die die computerfreie Zone. Und wenn man der Webseite des Morena trauen darf, ist nach 19 Uhr Schluss mit der Online-Bloggerei. Oder was die Leute mit dem starren Blick dort auch immer tun. Dann wird gefeiert. Am Sonntag müssen die Gäste übrigens auch den Laptop zuhause lassen. Da sollen sie gefälligst frühstücken.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.