Kann durchaus zu Begeisterung hinreißen: Breze und Brot einer bekannten Münchner Bäckerkette.
Also lese ich und verfalle schon nach wenigen Zeilen in zartes Schaudern. Jubelt uns Autor Thomas Schuler hier ein PR-Artikelchen unter? Die Werbung scheint schon nicht mehr zu schleichen - sie paradiert geradezu im Stechschritt an uns vorbei. Dieser Text würde jedem Werbeflyer der Münchner Biobäckerkette gut zu Gesicht stehen. Wir erfahren die hauseigenen Brotnamen, Expansionsstrategien der Pfisterei und die Geheimnisse des guten Brotgeschmacks. Ein einziges Sätzchen über die Berliner Bäckerei Märkisches Landbrot soll hier wohl so etwas wie journalistische Ausgewogenheit vortäuschen, taugt bei dem voluminösen
Ist das nun ein gekaufter Artikel - faktisch also Reklame (dann gehörte ein kleines "Anzeige" über den Artikel)? Die Berliner Zeitung fiel mir in der Richtung übrigens schon mal unangenehm auf. Oder hat den aus Bayern stammenden Schreiber einfach die Begeisterung, fern der Heimat wirklich gutes Brot zu finden, die journalistische Distanz vergessen lassen? Durchaus vorstellbar, wenn man sich die Masse der Berliner Bäcker und ihr liebloses Teig-Einerlei vor Augen führt. Da kann so ein Frankenlaib einem schon einen sonnige Tag bescheren.
Denn die Hofpfisterei hat nun wirklich keine Schleichwerbung nötig. Das Backwerk ist ausgezeichnet und über jeden Zweifel erhaben. Die Brezen sind einfach die besten ihrer Art, die ich bisher in dieser Stadt kaufen konnte. Rösch, aber nicht splitternd, saftig, aber nicht latschig, schön laugig. Das Brot: vollmundiger Sauerteig ohne Tadel - und auch noch aus Biomehl. Vergleichbares kenne ich nur von meinem Lieblingsbäcker in Leipzig, dem ich den ersten Artikel in diesem Blog widmete.
Da geh ich rein und will immer ganz schnell wieder raus. Aber nur mit Gebackenem.
Einziger Wermutstropfen: die Preise. Rund vier Euro (+/- 20 Cent) für das Kilogramm machen unser täglich Brot zu einer nicht ganz billigen Angelegenheit. Es geht aber auch noch ein paar Euro teurer... Aber solange das Geld nicht ganz knapp ist, werde ich immer wieder mal auf dem Weg zur U8 an der Haltestelle Weinmeisterstraße in das kahle Bäckergeschäft huschen und köstliche Backwerk herausschleppen. Denn wie sagte ein kluger Mensch: Das Leben ist einfach zu kurz, um es mit schlechtem Essen zu vergeuden..
Hofpfisterei in Berlin-Mitte: Rosenthaler Straße 31, ca. 150 Meter vom Hackeschen Markt.
3 Kommentare:
Good to see you posting again!
I agree with you that when you are searching an alt deutsches schwarzbrot, then this is probably the right place in Berlin.
But for me it is still a "Back Shop". Everything is made in the south and then shipped up north. Nothing is more then made as bake off here in Berlin and that kind of looses the whole Idea of ecological thinking in my mind.
It is also only Schwarzbrot and Bretzeln that I can find here. The wheat bread that they offer is just as sadly baked with yeast as any other Berliner Back shop. Therefore, I will continue my search after a healthy fresh white bread to my Thursday night soup.
ps. feel free to write me in German. I can read, and speak, but unfortunately not write this great language.
And, I will get back to you on the Brezel issue. There are better ones in Berlin, you just need to go west.
Ja. In der Tat ist auch die Berliner Hofpfisterei streng genommen ein Fertig-Bäcker. Die backen vorgebackene Rohlinge fertig. Dennoch ist das Ergebnis immer noch besser, als die Produkte vieler "richtiger" Bäcker. Leider, leider.
Auch hier in München ist die Hofpfisterei einer der besten Bäcker. Dass es nun eine Filiale in Berlin gibt, freut mich als Berlinerin ungemein.
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