Samstag, 24. Oktober 2009

Uwe, schaff' die Fische ran!

Uwes Fischerhütte mit FischbrötchenschildUnd ewig lockt die Fischsemmel.

Drei knusprig gebratene Heringe, drei kleine Schollen, und wir hatten endlich unseren Fischimbiss. Wurde auch Zeit. Seit Ankunft auf Usedom fantasierte Wasabi von einem Fischbrötchen, konnte sich aber kein einziges Mal für eines der angebotenen Modelle entscheiden. Immer nur Matjes (im Herbst!), Bismarck und Räucherlachs verlockten nicht. Und so recht befriedigend sind die belegten Semmeln sowieso nicht: Kaum ist der letzte Bissen geschluckt, hat man man schon wieder Hunger. „Da esse ich mich ja hungrig“, pflegte eine Freundin in so einem Fall zu sagen. Die bezeichnet Sülze aber auch als Großvaterfutter.

Die Erlösung brachte Uwe's Fischerhütte in Ahlbeck. Angeblich holt Uwe selbst aus dem Wasser, was er seinen Gästen kredenzt. Das ließ uns sogar über den doofen Apostroph im Namen hinwegsehen. Das tägliche Angebot richtet sich laut Speisekarte „nach Fang“. An diesem Tag war Uwe offenbar mit vollen Netzen von der Ostsee zurückgekehrt. Jedenfalls balancierten die Serviererinnen eindrucksvolle Teller voller Meeresgetier durch die Gaststube. Dieser Anblick überzeugte uns endgültig, und wir fanden auch noch zwei Plätzchen mit Strandblick.

Drei kleine Schollen gebratenKleine Grätenwunder, diese Ostseeschollchen. Aber der Geschmack macht alles wett.

Sehr gut gefiel mir die nordisch-wortkarge Kellnerin, die mit einem knappen, aber freundlichen „Ausgewählt?“ die Bestellung aufnahm. Nach einer angemessenen Zubereitungszeit brachte sie zwei schöne Teller, beladen mit frischgebratenem Hering (8 Euro) und „Kutterscholle“ (8,50 Euro) in Pommerscher Soße (süß-sauer abgeschmeckte braune Mehlsoße), knusprigen Bratkartoffeln und einem Schlag Krautsalat. Kleiner Wermutstropfen: die Getränkepreise. Aus nicht nachvollziehbaren Gründen verkaufen Gastronomen ihre alkoholfreie Getränke häufig teurer als Bier. Die Fischerhütte macht hier keine Ausnahme. Eine große Apfelschorle kostet mit 3,50 Euro (immerhin ein halber Liter) mehr als ein Bier gleichen Volumens.

Drei Heringe gebratenKnusper, knusper. Heringe sind viel zu köstlich, um sie zu Futterpellets für Zuchtlachs zu verarbeiten.

Ich musste dann noch echtes Bedauern über unsere lieben Freundinnen A. und N. aussprechen. Diese wurden in ihrer Jugend vielleicht mit müffeligem Hering gefüttert (ich kann das nur vermuten), bis heute können beide mit Fisch nichts anfangen. Bei Uwe sollten sie es nochmal probieren: Frisch, solide zubereitet – dann klappts auch mit dem Hering. Ach ja: belegte Brötchen gibt es auch. Aber die brauchten wir jetzt ja nicht mehr.

Uwe's Fischerhütte
Dünenstraße 52
17419 Seebad Ahlbeck (Insel Usedom)

1 Kommentar:

Paul hat gesagt…

Das sieht extrem lecker aus und wenn ich mich auch nicht so ganz für Scholle begeistern kann, umso mehr für Hering. In allen Variationen :-) Ich war gerade vor 2 Wochen in Warnemünde und habe kaum etwas anderes gegessen. Vielen Dank für den Tipp auf Usedom!

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