Mittwoch, 6. Februar 2008

Wenn die Nachbarin eine Backphase hat...

zupfkuchenSelbst gemacht, keine Backmischung


... bekommt der Lecker-Essen-Haushalt glatt mal ein paar Stücke ab. Genau passend zu - Trommelwirbel! - einem Jahr Lecker-essen-Blog und dem hundertsten Beitrag.

Es könnten ein paar Texte und Bilderchen mehr sein. Aber derzeit läuft es wirklich zäh, das geben wir gerne zu. Woran es liegt? Trübes Berliner Winterwetter, trostlose Winterkost, Gemüsemangel? Eigentlich kann es das nicht sein, denn als das Blog vor einem Jahr startete, war die Situation naturgemäß die gleiche. Sogar der Winter hat sich geklont. Trüb, trostlos - und ein Mangel an Gemüseabwechslung. Wir erinnern uns: Möhren, Möhren, Möhren!

Wir haben unseren Berlinumzug wohl noch immer nicht ganz verdaut. Im kuscheligen Leipzig mit seiner doch ziemlich überschaubaren Gastronomie kannten wir uns recht gut aus. Kein Wunder: über ein Jahrzehnt in einer Stadt - da bekommt man/frau allerhand mit. Wenn wir über etwas schrieben, hatten wir es mindestens schon zweimal getestet.

In Berlin haben wir (noch) keine Bio-Salatkiste zum drüber Philosophieren und meckern, sind noch am Finden der schönsten Einkaufsgelegenheiten und Lieblingsfresstempel. Fast ein wenig lähmend wirkt das unüberschaubare Angebot an Kneipen, Gaststätten und Imbissen. Wo soll man anfangen in dieser Stadt - und vor allem wann? Das erste Mal seit langem sitze ich am liebsten abends auf dem Sofa mit einem Heißgetränk und einer Tafel Schokolade.

Wenn wir, wie letzthin, doch mal um die Häuser ziehen und Läden wie die Jansen Bar zur gepflegten Cocktailstunde aufsuchen, verlässt mich der Schreibdrang, sobald der Blogeditor aufgeht. Ist das der Writer's Block(g)? Oder sind alle Geschichten erzählt, alle Themen gegessen, sozusagen alle Cafés abgefrühstückt? Ich glaube nicht. Der Kompagnon und Suppenexperte Eintopf will schließlich noch sein Soljanka-Rezept beisteuern. Und wenn der der gute Freund R. aus Leipzig endlich mal einen vernünftigen Internetanschluss hat, finden wir hier vielleicht auch die eine oder andere äußerst kundige Weinverkostung. Doch das steht derzeit in den Sternen und wir wollen hier niemanden unter Druck setzen.

Aber 365 Tage Blog und 100 Postings sind doch eine merkwürdige Angelegenheit. So wie der 30. Geburtstag oder der Studienabschluss. Nicht ganz so wichtig, aber doch eine gewisse Grenze, über die man fast unmerklich schwebt. Erst sagt man sich, dass das nichts ändere. Denn danach geht's einfach weiter. Manchmal aber anders, als man sich das vorher so schön dachte. In diesem Sinne: lassen wir uns überraschen - so ein Blog ist halt doch ein unberechenbares Ding.

Wasabi und GutesEssen

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